Das Quartier Bürgerhospital

Das Quartier liegt am Kesselrand auf dem ehemaligen Krankenhaus-Gelände des Bürgerhospitals in Laufweite des Hauptbahnhofs. Durch eine Mischung aus Bestands- und Neubauten sollte hier ein klimaneutrales Stadtquartier mit Modellcharakter entstehen.

Das Quartier liegt auf dem ehemaligen Krankenhaus-Gelände des Bürgerhospitals und war geprägt durch eine offene Bauweise. Diese wird durch eine Blockrandbebauung erweitert werden, wobei einige identitätsstiftende Bestandteile erhalten bleiben. Dies sind der ehemalige Patientengarten mit seinem großen Baumbestand, Bau 1 (Personalwohnungen), Bau 2 (ehemaliger Bettenbau) ebenso wie die Bestandsgebäude Bau 9 und Bau 12 als letzte verbliebene Bebauung aus der Gründerzeit des Bürgerhospitals von 1894.

 

Der Patientengarten von oben. © Landeshauptstadt Stuttgart

Die Nachnutzung des Gesamtareals wurde seit etwa 2010 in politischen Gremien und verwaltungsintern beraten. Aufbauend auf Ergebnissen der ersten Untersuchungsphase wurden ab 2016 für das Plangebiet Standortanforderungen in Veranstaltungen mit der Bürgerschaft erörtert. Nachfolgend wurde ein nicht offener städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgelobt, bei dem der Beitrag des Büros Pesch & Partner den ersten Preis erhielt.

 

Visualisierung des Preisträgers Pesch & Partner. © Pesch & Partner / Landeshauptstadt Stuttgart

Es wird ein urbanes Quartier entstehen mit einem zukunftsweisenden Programm, städtebaulich parzelliert, sozial integriert und nutzungsgemischt. So bietet sich die Chance, das frei gewordene Areal mit der SWSG, Wohnungsunternehmen aus dem „Stuttgarter Bündnis für Wohnen“ sowie Baugemeinschaften in vier Bauabschnitten nachbarschaftswirksam zu gestalten. Die geplante Freiraumvernetzung sowie innovative Mobilitäts-, Energie-, Infrastruktur- und Nahversorgungskonzepte sollen ein vorbildlicher Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Stadtbezirks Stuttgart-Nord sein.

 

Das Quartier mit Bau 3 im Vordergrund, dahinter der zentrale Bau 10 und hinten links der erhaltenswerte Bau 9. © Landeshauptstadt Stuttgart

Stuttgart und Überlingen, die beiden Städte im Projekt, stehen, wie aktuell viele deutsche Städte, vor ähnlichen Herausforderungen: Neben den Fragen des Klimawandels und der nach bezahlbarem Wohnraum sowie einer lebenswerten, kühlen, staufreien Stadt kommt nicht nur durch die Corona-Pandemie noch die Gefahr einer Verödung der Innenstädte dazu.

Diese Fragen wurden im Austausch zwischen den beiden Städten diskutiert. In regelmäßigen Gesprächen tauschten sich die Vertreter der zwei teilnehmenden Städte über die angestrebten Quartierskonzepte und technische Maßnahmen, bereits gemachte Erfahrungen, Hindernisse und deren Lösungen sowie Kommunikationsmaßnahmen aus. Da die zwei gewählten Demonstrationsquartiere unterschiedlich strukturiert waren, aber gleichzeitig jeweils ähnliche Aufgaben in den Städten zeitnah anstehen, bestand großes Interesse an diesem Austausch und ein Multiplikationspotenzial. Die Übernahme von Ergebnissen war von Beginn an vorgesehen, sodass dieser Austausch beide Quartiersentwicklungen von Anfang an befruchten und in die mit dem Projekt verfolgte Zielerreichung lenken sollte.

  

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