Das Energiekonzept für das Quartier Bürgerhospital

Das Energiekonzept, das gemeinsam erarbeitet wurde, hatte das Ziel einer klimaneutralen Strom- und Wärmeversorgung des Areals. Darin beinhaltet war auch der Nutzerstrom. Für dieses Ziel wurde in einem ersten Schritt durch erhöhte Gebäudestandards der Energiebedarf des Quartiers bei Neubauten und bei Sanierungen minimiert. Der dann noch notwendige Energiebedarf wurde durch eine Energieversorgung mit möglichst hohen Anteilen an lokal erzeugter, klimaneutraler Wärme und Strom abgedeckt. Mittels der im Projekt entwickelten Apps und Hilfen sollen die Bewohner zu einem sparsamen Energieverbrauch animiert werden.

Die Energieversorgung im favorisierten Konzept gliederte sich folgendermaßen:

  • Durch eine Bestückung möglichst vieler Dach- und Fassadenflächen mit Photovoltaik-Modulen soll ein hoher Anteil des benötigten Stroms im Quartier erzeugt werden.
  • Die Wärmeversorgung des Quartiers erfolgt durch eine intelligente Kopplung regenerativer Quellen wie Geothermie, Abwasserwärme und Solarthermie (PV-T). Fernwärme ist als Back-up-System vorgesehen. 

Das Energiekonzept wurde im Projekt vom Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP), der Landeshauptstadt Stuttgart, den Energiediensten der Landeshauptstadt Stuttgart (EDS) sowie externen Partnern erarbeitet.

 

Schema des favorisierten Energiekonzepts für die klimaneutrale Energieversorgung des Stadtquartiers Bürgerhospital in Stuttgart. © Fraunhofer IBP

Die Umsetzung dieses Konzepts verzögerte sich u.a. aufgrund der Nutzung der Bestandsgebäude als Unterkunft für Menschen auf der Flucht. Dadurch verschob sich der Abriss von Gebäuden und auch die Planung und der Bau der neuen Gebäude. Der Bebauungsplan wird nun erst nach der Projektlaufzeit beschlossen. Probebohrungen gegen Ende der Projektlaufzeit ergaben eine geringere Eignung des geologischen Untergrunds für Geothermie als in der Konzeptphase zugrunde gelegt wurde. So wurde für einen Teil des Quartiers ein alternatives Energiekonzept als Umsetzungskonzept entwickelt, das ein Nahwärmenetz basierend auf Luft-Wasser-Wärmepumpen mit Tischrückkühlern auf den Dächern vorsieht und eine geringere PV-Fläche auf den Dächern. Damit wird die angestrebte Klimaneutralität der Energieversorgung nicht mehr vollständig erreicht.

 

Erhältliche Projektergebnisse

Wissenschaftliches Hintergrunddokument zum Energiekonzept

 

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